Für 250 Jugendliche im ghanaischen Dormaa und Berekum, begann im Juni 2020 ein neues Leben. Viele dieser jungen Frauen und Männer waren arbeitslos oder unterbeschäftigt, ohne Hoffnung, dass sich die Situation einmal ändern würde. Mit YAP ergriffen sie die Chance auf eine dreijährige, staatlich anerkannte Lehre, ohne dass sie dafür bezahlen mussten. Das war für die meisten dieser Jugendlichen nicht einmal im Traum vorstellbar gewesen. Sie starteten als Schneiderinnen, Coiffeusen, Schweisser, Elektriker, Dachdecker und Maurer. Während der ersten Monate mussten sie sich an ein neues Leben gewöhnen: regelmässiges Erscheinen am Arbeitsplatz, einen neuen Tagesablauf erlernen, den Lehrmeister bzw. die Lehrmeisterin kennenlernen und die neue Arbeitsumgebung.
Während der drei Lehrjahre besuchten die YAP-Betreuer/innen unserer ghanaischen Partnerorganisation Sinapi ihre Schützlinge regelmässig und unangemeldet am Arbeitsplatz. Es war eine grosse Freude, bei den meisten Jugendlichen eine hohe Motivation und grosse Lernbereitschaft festzustellen. In wenigen Einzelfällen gab es unentschuldigtes Fernbleiben vom Arbeitsplatz. In diesem Fall suchten die Betreuer das Gespräch und beobachteten die Situation weiter.
Die bedürftigsten 15 Prozent der Jugendlichen erhielten finanzielle Unterstützung aus einem Notlage-Fonds. Die Gelder wurden an die Lehrmeister ausbezahlt, damit diese davon den Lehrlingen eine warme Mahlzeit und die Transportkosten bezahlen konnten. Während der Ausbildungsjahre wurden die Jugendlichen ausserdem bei der nationalen Krankenversicherung angemeldet und erhielten gesundheitliche Unterstützung in Form von Medikamenten und monatlichen Hygienebinden für die jungen Frauen.
Workshops über Betriebswirtschaft, Gesundheits- und fachspezifische Themen ergänzten die Ausbildung im Lehrbetrieb. Auch die Lehrmeister/innen profitierten von Weiterbildungen in ihrem jeweiligen Handwerk und in didaktischen Fragen. Damit waren sie gut ausgerüstet, um die Lehrlinge gut auf eine erfolgreiche Abschlussprüfung vorzubereiten.
Im Laufe dieses Jahres war es dann so weit: Vorbereitet und mit einer guten Portion Nervosität, legte jede Berufsgruppe die praktische und theoretische Prüfung ab. Die Ergebnisse werden im November erwartet. Bei einem grossen Freudenfest werden die Diplome dann feierlich übergeben. Darauf sind wir sehr gespannt!
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