Wir treffen uns vor dem Check-in im Flughafen Zürich zur frühen Morgenstunde. Alle sind noch etwas verschlafen. Es ist eine bunt gemischte Gruppe von 6 Personen. «Sowohl die 23-jährige Mediamatikerin wie auch der 84-jährige, körperlich noch fitte, ehemalige Banker sollen sich wohl fühlen», so Tom Gerber der von Opportunity Schweiz her die Reise begleitet.
Die feucht-heisse Luft begrüsst uns einige Stunden später im abendlichen Accra, der 5-Millionen-Hauptstadt von Ghana. Margaret, die nationale Koordinatorin des Berufsausbildungsprogramms YAP begrüsst uns herzlich. Die humorvolle Ghanaerin wird uns die ganze Woche begleiten, nebst dem Fahrer unseres klimatisierten Kleinbusses. «Diese Insight-Reisen sollen nicht luxuriös, aber so angenehm wie möglich sein», meint Tom. Im Hotel angekommen, sind wir Schweizer auch dort froh für die sauberen und klimatisierten Zimmer.
Am nächsten Tag unterwegs in Accra merken wir, Ghana ist voller Leben. Überall hat es Menschen, Musik, Gehupe, krähende Hähne! In diesem überwiegend christlichen Land besuchen wir auch einen Gottesdienst, der sehr laut und fröhlich ist. Am nächsten Tag fahren wir in das Gebiet von Koforidua, wo aktuell 300 Jugendliche in ihrem ersten YAP-Lehrjahr sind. Wir machen einen Halt bei Evans, der Automechaniker lernt. Sowohl Einblicke in die einfache Freiluft-Werkstatt wie auch Fragen stellen sind erlaubt. Etwas später treffen wir die 25-jährige Vivian in einem kleinen Coiffeur-Salon, ihre Lehrmeisterin und zwei weitere Lernende. Wir, die gleichzeitig auch YAP unterstützen, sehen und hören, welche Perspektive diesen ehemals arbeitslosen oder unterbeschäftigten Jugendlichen damit eröffnet wird. Wir hören aber auch von den Herausforderungen. «Wir müssen sie von Beginn an eng begleiten», erklärt uns die lokale YAP-Mentorin Achiaa.
In Kumasi besuchen wir am nächsten Tag zuerst das Hauptbüro von Sinapi Aba, dem langjährigen Partner von Opportunity Schweiz. Wir sind uns einig: das Visionäre, die praktisch gelebte Nächstenliebe und die Begeisterung, benachteiligten Menschen in ihrem Land zu dienen, sind spürbar! Zu diesen Menschen gehören bspw. die Kinder aus ärmeren Vierteln, die in einer der privaten Schulinitiativen (Microschools) Zugang zu besserer Schulbildung erhalten. Der Schulleiter führt uns stolz durch die Kinderkrippe, Kindergarten und Unterstufe. Am Schluss singen die quirligen Kinder ein Lied für uns. Nach einem gemeinsamen Mittagessen mit der Sinapi-Leitung besuchen wir am Nachmittag einen lokalen, riesigen Markt.
Nach einem ausgiebigen Frühstück fahren wir südwärts nach Cape Coast. Es ist schon krass, in welchen Gegensätzen zwischen Arm und Reich wir uns zurzeit grad bewegen. Beim Essen, fahren und manchmal auch warten, haben wir genügend Zeit zum Austausch in der Gruppe. Wir stoppen unsere Fahrt, um Kakaofrüchte zu berühren und Einblick in eine kleine Palmölproduktion zu erhalten. Es geht weiter nach Cape Coast, um der Abschlussprüfung der dortigen YAP-Lernenden beizuwohnen. Dazu gehören bspw. Gruppen von Coiffeusen, die konzentriert in einem dazu gemieteten Schulraum verschiedene Arbeitsschritte ausführen, unter sorgfältiger Beobachtung der staatlichen Experten. Am Nachmittag erleben wir in einem geführten Rundgang – teilweise über schwankende Hängebrücken – den Kakum-Nationalpark. Welche Oase und beruhigende Dschungel-Geräuschkulisse gegen Ende dieser erlebnisreichen Reise!
Zur Entspannung tragen in den letzten beiden Tagen auch die Zeiten am Strand in der Nähe von Brenu Beach bei. Am Abschlussabend dürfen wir am Strand ein Buffet geniessen mit Ausklang am Lagerfeuer. Glücklich, bereichert mit vielen Eindrücken und dankbar über die vielen Möglichkeiten, die wir haben und die wir auch anderen weitergeben können, kehren wir nach 7 Tagen in die Schweiz zurück. Wer kann, sollte so eine Reise unbedingt einmal miterleben!
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