Weil die Familie arm war, wurde Sabikunnahar aus Bangladesch mit
15 Jahren verheiratet. Sie lebt mit ihrem Mann und dem zweijährigen Sohn in
Carkauna, einem Dorf im Bezirk Kisoregani. Die Schwiegereltern erwarteten im
dritten Ehejahr, dass sie ein Kind bekommen sollte und setzten sie sehr unter
Druck. Für Sabikunnahar bedeutete das frühe Mutterwerden das Ende ihrer
Schulbildung, worunter sie sehr litt. Immer mehr verlor Sabikunnarhar an
Selbstvertrauen, da sie nicht wusste, womit sie sich beschäftigen sollte.
Mit dem Projekt von Opportunity erhielt Sabikunnahar die Chance, sich zur Gesundheitsberaterin ausbilden zu lassen. Seitdem hat sie eine spannende und sinnvolle Aufgabe gefasst: Sie setzt sich dafür ein, dass die Dorfbewohner mehr über Gesundheit und Hygiene erfahren. Jede Woche geht sie von Haus zu Haus und klärt über grundlegende Gesundheitsthemen auf.
Sie hätte niemals gedacht, dass Kenntnisse über Gesundheit und Krankheit, gesunde Ernährung und Hygiene so starke Veränderungen ins Leben der Familien bringen können. Die stärksten Veränderungen hat Sabikunnahar in ihrer eigenen Familie erlebt. Ihr Sohn Zahin litt häufig unter verschiedenen Krankheiten, verlor täglich an Gewicht, hatte keinen Appetit, klagte über Bauchschmerzen und sabberte. Bevor Sabikunnahar als Gesundheitsberaterin arbeitete, schenkte sie diesen Problemen keine grosse Aufmerksamkeit. Doch durch das erworbene Wissen erkannte sie, dass ihr Sohn an einer Wurminfektion litt. Sie wurde sich bewusst, dass sein Krabbeln auf dem Boden, das Essen mit schmutzigen Händen und das Barfusslaufen im Hof Krankheiten verursachen konnten. Sofort informierte sie alle Nachbarn darüber. Sie stellte fest, dass viele Kinder in der Nachbarschaft ähnliche Probleme hatten. Daraufhin begann sie, auf regelmässige Hygienemassnahmen wie Händewaschen oder die Sauberkeit ihres Sohnes zu achten sowie auch den Hof sauber zu halten. Darüber hinaus nahmen alle Familienmitglieder Entwurmungstabletten ein. Durch diese Massnahmen begannen auch andere Familien im Dorf, ihre hygienischen Bedingungen zu verbessern. Die Krankheitsrate sank und schwangere Frauen erhielten regelmässige Untersuchungen und Betreuung.
Mit diesem Projekt und der Erfahrung, dass die junge Frau echte Verbesserungen ins Leben der Menschen um sie herum bringen kann, hat Sabikunnahar neues Selbstvertrauen gewonnen. Sie weiss nun, wie wichtig es für sie und ihre Familie ist, auf die Gesundheit zu achten und träumt davon, noch vielen Menschen mit ihrem neuen Wissen helfen zu können.
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