In all den Kundinnen, sehe ich meine Mutter

 20. Juni 2024

Wertvolle Begegnungen, gute Gespräche und neue Inputs für unsere partnerschaftliche Zusammenarbeit, sind Früchte einer viertägigen Tour mit Tony und Joyce quer durch die Schweiz und Liechtenstein. Tony, der CEO unserer Partnerorganisation Sinapi in Ghana und Joyce, die Programmleiterin, trafen auf offene Augen und Ohren, wenn sie ihre spannenden Geschichten erzählten. Wir veranstalteten verschiedene Treffen wie einen Benefiz-Event in Zürich. Eingeladen wurde zu einem afrikanischen Abend, an dem die Gäste mit Gaumen und Gehör in afrikanische Kulturen mitgenommen wurden. Zu afrikanischen Rhythmen einer senegalesischen Band schwang nicht nur Tony die Hüften. Es war ein voller Erfolg.

Tonys Geschichte als Kind einer armen Grossfamilie lässt verstehen, warum er sich bis heute leidenschaftlich für die Armutsbekämpfung im eigenen Land einsetzt. "In all den Kundinnen unserer sozialen Mikrofinanzbank sehe ich meine Mutter". Diese arbeitete hart, um jedem Kind einen Schulabschluss zu ermöglichen. Tony half seiner Mutter schon als kleiner Junge Kohlen auf der Strasse zu verkaufen. Er ist sehr dankbar, dass er sogar das Privileg hatte, einen Universitätsabschluss machen zu können. Und wir sind dankbar für eine Partnerorganisation wie Sinapi, die sich als Mikrofinanzbank für die Armen bezeichnet und verschiedene, gemeinsam entwickelte Projekte für sie durchführt.

Joyce nahm die Zuhörer mit in die Welt perspektivloser Jugendlicher, die schon in jungen Jahren jede Hoffnung auf eine bessere Zukunft verloren haben. Viele konnten mangels Finanzen nicht einmal die Schule abschliessen, geschweige denn eine in Ghana kostenpflichtige Berufsausbildung machen. Wenn diese jungen Menschen dann das Glück haben, beim YAP-Projekt dabei sein zu können, verändert sich ihre berufliche Perspektive total. Ausserdem verändern sich die Jugendlichen im Laufe der dreijährigen Lehre zu selbstbewussten Persönlichkeiten, die befähigt werden, ein eigenes kleines Geschäft zu führen. Vor allem junge Frauen, deren Anteil unter den Lernenden mit 75 Prozent sehr hoch ist, erhalten eine Stimme und können nach Abschluss der Lehre für sich selber sorgen.

Ein Höhepunkt des Abends war die Premiere unseres neuen YAP-Filmes, der mit der persönlichen Geschichte von Vivian erklärt, wie das sich das Leben dieser Jugendlichen zu einer hoffnungsvollen Perspektive verändert.