Die Primarschule verlassen, ohne richtig lesen zu können oder ausreichende Fähigkeiten in Mathematik zu haben? Das geschieht in Kenia leider bei jedem dritten Kind. Ein wesentlicher Grund dafür sind die vielen überlasteten öffentlichen Schulen, die dementsprechend zu einer schlechten Lehr- und Lernqualität führen. Sie können mit dem Bevölkerungswachstum nicht Schritt halten. Tragisch, denn mangelnde Bildung fördert Armut, die meistens von Generation zu Generation weitergegeben wird. Diesen Kreislauf versuchen wir mit unseren Projekten zu durchbrechen. Kostengünstige private Schulen sind hier eine sinnvolle und gute Alternative.
Rosemary führte seit über 10 Jahren eine private kleine Schule, als sie vom Opportunity-Bildungsprogramm für Schulleiterinnen hörte. Sie war motiviert mitzumachen, denn sie erahnte den grossen Wert für ihre Schülerinnen und Schüler und ihr ganzes Team.
Das erste Trainingsmodul „Budgetierung für ein Schuljahr“ öffnete der Schulunternehmerin (so nennen wir diese Schulleiterinnen) die Augen, denn sie lernte, wie man die gesammelten Einnahmen aus den Schulgebühren planen und budgetieren kann. Rosemary änderte einige Abläufe in ihrem administrativen Bereich und trennte das Schulbankkonto von ihrem Privatkonto. Sie verfügt nun über Kassenbücher und Kontoauszüge und ist in der Lage, die Lehrpersonen pünktlich zu bezahlen und bis zum Ende des Schuljahres Ersparnisse zur Seite zu legen. Dies unterstützt Rosemary dabei, Geld für den Bau von vier Klassenzimmern zu sparen. Mittlerweile ist das Bauwerk fast fertig, nur noch das Dach fehlt.
Im Schulentwicklungsplan, der Teil des Programms ist, wurden drei Prioritäten festgelegt: Verhaltensmanagement, Marketing und Branding sowie Unterrichtsplanung und -durchführung. Die Lehrpersonen kommunizieren den Schüler/innen jetzt klarer, welches Verhalten von ihnen erwartet wird. Ausserdem wurde ein Team von Schüler/innen zusammengestellt, die von den Lehrpersonen etwas mehr Verantwortung erhalten haben, um die Zusammenarbeit in den Klassen zu unterstützen. Durch die positive Entwicklung in der Schule hat sich die Lerneinstellung der Kinder verändert. Rosemary freut sich darüber, dass die Schulkinder jetzt besser und motivierter bei der Sache sind. Es sind weniger Verhaltensprobleme in der Schule zu beobachten. Ausserdem erleben die Lehrpersonen bei den Kindern ein stärkeres Engagement sowie bessere schulische Leistungen. Dadurch sind auch die Lehrer und Lehrerinnen motivierter, einen guten und kreativen Unterricht zu gestalten.
Gerade auch die Mädchen werden aktiv beim Lernen gefördert und gestärkt. Für die älteren Mädchen versucht die Schule derzeit Hygienebinden zu beschaffen, damit diese Mädchen auch während ihrer Periode die Schule besuchen können.
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